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Im folgenden möchten wir einen Überblick zur Haltung von Degus geben:

Herkunft
Wesen
Daten
Was sollte ich vor der Anschaffung bedenken?
Einzeln oder zu Zweit?
Käfigausstattung
Ernährung
Pflege
Krankheiten

Herkunft

Degus (Octodon degus) sind in der Heimtierwelt immer bekanntere Nager. Erstmals tauchten sie vermutlich 1975 als Heimtier auf, ihr Herkunftsland ist Chile (Südamerika) und selbst dort sind sie nicht in allen Regionen zu finden. Bei der Entdeckung dieser Nager, Mitte des 18. Jahrhunderts, hielt man sie noch für Hörnchenartige. Die Lebensweise der Degus entspricht der einiger Erdhörnchenarten. Auch wenn Degus manchmal "Trugratten" genannt werden und zur Gattung der Strauchratten gehören, haben Sie mit Ratten recht wenig zu tun. Aufgrund der Anatomie stellte sich heraus, dass sie zu den Meerschweinchenverwandten (Caviomorpha) gehören.
Degus leben in offenen Gebieten und errichten kleine Gangsysteme in unterirdischen Höhlen. Sie ernähren sich vorwiegend von Gräsern, Wurzeln, Samen, Kräutern und Laub.
Vom Aussehen her ähneln sie auf den ersten Blick einer Ratte, allerdings wird man bei einer näheren Betrachtung feststellen, dass der Kopf eindeutig mehr dem Bild eines Chinchillas entspricht. Sie benutzen auch ihre Vorderpfoten wie ein Chinchilla (oder auch Mäuse) und setzen diese geschickt wie ein Paar Hände ein. Die Krallen an ihren Füßen ermöglichen es ihnen, geschickt an Felsen und Ästen zu klettern.
Über pfeifende und brummende Laute kommunizieren Degus mit Ihren Artgenossen.
Fremde Sippen werden in ihrem Territorium nicht geduldet und bekämpft.

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Wesen

Dieser Winzling ist gerade 4 Wochen alt.Degus klettern sehr gerne und sind äußerst aktiv und neugierig. Als Heimtiere benötigen sie daher einen großen, abwechslungsreich gestalteten und ausbruchsicheren Käfig.
Degus sind sehr soziale Tiere, die sich nur in einer Gruppe oder zumindest zu zweit wohlfühlen. Im Kontakt zu ihren Artgenossen verwenden Degus einige Gesten und zeigen ein ähnliches "Sprachverhalten" wie Meerschweinchen (mit diesen sind sie auch verwandt).
Der Vorteil eines Degus ist, dass er ein tagaktives Tier ist. Das heißt, er braucht tagsüber nicht irgendwo untergebracht werden, wo es abgeschirmt ist. Im Gegenteil. Ein Degu wird es immer genießen, live am Geschehen zu sein und beobachtet die Außenwelt mindestens genauso gerne wie umgekehrt. Degus sind sehr kontaktfreudig und werden schnell regen Kontakt zu ihren Menschen suchen.

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Daten

Degus werden etwa 4 Jahre alt und erreichen dabei eine Körpergröße von 15 bis 20cm. Der Schwanz erreicht eine Länge von: 12cm, Schon im Alter von ca. drei Monaten sind Degus geschlechtsreif. Meist kommen etwa fünf Jungtiere nach einer Tragzeit von etwa 85 Tagen zur Welt. Mit 6 Wochen sind die Tiere selbstständig.

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Was sollte ich vor der Anschaffung bedenken?

Degus sind nur bedingt für Kinder geeignet. Sie sind recht quirlig und können auch unbeabsichtigt kratzen. Sind die Kinder an Tiere gewöhnt und können damit umgehen dann sind Degus für Kinder geeignet. Allgemein ist es empfehlenswert das das Degu nicht an Kinder unter 12 Jahre gegeben wird.
Degus benötigen sehr viel Bewegung, dementsprechend muss der Käfig groß genug sein, bzw. regelmäßiger Auslauf angeboten werden. Degus sind allerdings "echte" Nagetiere und können beim Freilauf auch richtig Schaden anrichten z.B. Angeknabberte Möbel, zerbissene Kabel.
Da sie auch sehr verspielt und kontaktfreudig sind, brauchen Degus sehr viel Zuwendung.

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Einzeln oder zu Zweit?

Der tagaktive Nager ist ein sehr soziales Tier, das in freier Wildbahn in Gruppen von etwa 5-10 Tieren lebt. Er sollte also auch als Heimtier niemals einzeln gehalten werden. Ein Pärchen verträgt sich meist am besten, dann sollte jedoch das männliche Tier kastriert werden, falls kein Nachwuchs gewünscht ist (eine Kastration ist aber immer mit einem Risiko verbunden!). Auch weibliche Wurfgeschwister oder Mutter und Tochter verstehen sich gut. Meist gibt es auch unter männlichen Tieren keine Probleme, solange es sich nicht um eine gemischte Gruppe handelt.

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Käfigausstattung

Im Gegensatz zu den meisten Nagetieren mag ein Degu auch direkte Sonne. Sie genießen es sogar und strecken und räkeln sich im Sonnenschein. Allerdings sollte den Tieren dennoch die Möglichkeit eines Rückzuges gegeben werden. Aber mit anderen Nagern gemein haben sie, dass laute Musik und zu viel Trubel nicht unbedingt sehr ansprechend für sie sind. Außerdem bekommt ihnen Zugluft nicht. Wie bereits erwähnt lieben sie dafür aber lebhafte Orte, also haben Degus auch nichts dagegen einzuwenden, einen netten Platz im Wohnzimmer oder auch Kinderzimmer zugewiesen zu bekommen.
In normalen Kleintierkäfigen mit Plastikwanne kann ein Degu oft nicht lange gehalten werden. Sie fressen sich in schnellen Tempo durch die Unterschale. Ihr Nagetrieb ist so stark ausgeprägt, dass sie sich sogar durch Plexiglas und dünnes Blech durchnagen. Deshalb ist die Beschaffenheit der Bodenwanne besonders wichtig. Es ist darauf zu achten, dass die Klipse zum festmachen des Gitters an der (sehr, sehr dicken!) Wanne möglichst aus Metall sind, genau wie die Wanne selber. Degus haben die Angewohnheit sich durch fast alles Material zu fressen und sie sollen ja schließlich nicht ausbrechen können.
Da diese Käfige fast nur durch Spezialanfertigung zu bekommen sind oder sehr gute Beziehungen, nehmen Sie am besten ein Terrarium. Wenn die Degus dann immer genug zu knabbern haben um sich abzureagieren, hat aber auch eventuell eine Plastikwanne reale Überlebenschancen. Nur hoch sollte sie sein, da Degus liebend gerne scharren und dabei keine Rücksicht auf die Hausherrin nehmen, die anschließend nämlich Staubsaugen darf.
Dementsprechend eignet sich ein Terrarium zur Haltung besser als ein normaler Gitterkäfig. Das Mindestmaß für 2 Degus sollte 80x40x40 cm betragen.
Der Käfig/das Terrarium sollte mit Klettermöglichkeiten (z.B. Äste oder Steine zum Krallen wetzen und als Aussichtspunkte) und Sitzbrettern gestaltet werden. Zu beachten ist, das diese von den Degus bearbeitbar sind und regelmäßig ausgewechselt werden. Degus brauchen Nagematerial da sie sich sonst sogar an Glasscheiben zu schaffen machen. Auch sollte ein Schlafhäuschen vorhanden sein in dem alle Tiere Platz haben. Einige Degus freuen sich auch über ein großes Laufrad. Dieses sollte allerdings ähnlich wie auf dem Bild so versehen sein das das Degu nicht mit einem Beinchen im Rad hängen bleiben kann.
Notwendig ist auch ein Nagefester Futternapf z.B. aus Ton. Zur Wasserversorgung eignet sich eine Nippeltränke oft weniger für`s Degu. Diese wird sehr schnell angenagt und muss so sehr oft ausgewechselt werden. Außerdem ist das Plastik im Magen der Tiere auch denkbar ungünstig, da dieses nicht oder nur schwer verdaut wird und so Magenprobleme verursachen kann. Günstiger ist ein Tonnapf in dem Wasser gefüllt wird. Dieses muss dann allerdings täglich gewechselt werden.
Als Einstreu können Hobelspäne aus dem Zoohandel verwendet werden.
Das Degu braucht das regelmäßige Sandbad, um sein Fell zu reinigen. Einmal am Tag sollte ihm ca. 15 Minuten dazu die Gelegenheit gegeben werden. Die "Badewanne" sollte nicht ständig zur Verfügung stehen, weil sie sonst zu schnell verschmutzt.

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Ernährung

Da das Degu noch nicht so stark bei uns verbreitet ist gibt es auch noch kein fertiges Degufutter im Handel. Geeignet wäre folgende Mischung: Immer doppelt soviel Meerschweinchenfutter zusammen mit der Hälfte Goldhamsterfutter (also Mischverhältnis 2:1). Anderes Futter ist nur bedingt geeignet, da Degus einen sehr empfindlichen Magen besitzen und nicht alles ohne Ausnahme vertragen.
Das Hauptfutter schlechthin ist für Degus Heu. In der freien Natur ernähren sie sich hauptsächlich von karger Kost wie Gräser oder Rinde. Deshalb entspricht Heu eigentlich am nächsten ihrer natürlichen Kost. Degus verzehren dementsprechend auch große Mengen davon. Außerdem verwenden Sie es gleichzeitig als Nistmaterial. Beim Heu sollte man darauf achten das es frisch ist und noch seinen duftig würzigen Geruch hat. Es darf nicht nass geworden sein.
Obst sollte man sehr sparsam füttern (auch wenn es von den Tieren geliebt wird) da es im Verdacht steht bei den Tieren Diabetes auszulösen (siehe Krankheiten). Eigentlich wäre es dann am günstigsten auf Obst zu verzichten und lieber auf Gemüse oder gesammeltes Grünfutter (Achtung: Nicht von stark befahrenen Straßen oder Hundespazierwegen!) zurückgreifen. Bei der Gabe von Frischfutter ist generell wichtig, das dieses vor dem verfüttern gewaschen und abgetrocknet wird. Das Gemüse darf keine Kohlart sein und die Nitratbelastung sollte nicht so hoch sein wie bei einigen Salatsorten, ansonsten ist alles im begrenzten Rahmen möglich.
Um den Nagetrieb von Degus zu stillen ist trockenes, hartes Brot sehr günstig. Eine andere Alternative sind frische Zweige, die liebend gerne angenommen werden. Die Rinde stellt für jedes Degu eine schmackhafte Abwechslung dar. Allerdings ist zu beachten das diese nicht in Straßennähe gesammelt werden.

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Pflege

Einmal in der Woche sollte die Einstreu im Käfig komplett erneuert werden. Ansonsten kann es schnell zur Bildung von Bakterien kommen, die dann auch auf das Tier übergreifen und es erkranken lassen. Auch vergraben Degus sehr gerne einen Teil ihres Futters, was dann gerade bei Frischfutter zu den entsprechend schimmeligen Ergebnissen führt. Waschen Sie den Käfig regelmäßig mit heißem Wasser aus und bekämpfen Sie bereits entstandene Bakterienkulturen notfalls mit etwas Essig - das ist am unschädlichsten für die Tiere und trotzdem gut wirksam.
Täglich muss das Wasser gewechselt werden. Dabei sollte dann auch der Napf gründlich unter heißem Wasser gereinigt werden.
Regelmäßig je nach Verschmutzung muss auch der Sand gewechselt werden. Dabei sollte immer Chinchillasand verwendet werden, da sich dieser am besten zur Fellreinigung eignet.
Da Degus sehr neugierige Tiere sind werden sie es danken wenn ihnen auch mal Freilauf angeboten wird. Dabei ist darauf zu achten das nur zahme Tiere diesen nutzen sollten. Da sonst jeder Freilauf mit einer Hetzjagd endet und so die Tiere nur ängstlich werden. Vor dem Freilauf sollten alle Gegenstände die nichts für Deguzähne sind (auch Kabel, Grünpflanzen und offene Schränke!) unerreichbar gemacht werden. Und dann kann der Spaß beginnen...

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Krankheiten

Bei Degus tritt gehäuft ein Diabetes auf. Diabetes mellitus ist ein Insulinmangel. Insulin ist ein Hormon, welches die Aufgabe hat, den Blutzuckerspiegel auf einem bestimmten Niveau zu halten. Ursache für den Insulinmangel ist das Unvermögen der Bauchspeicheldrüse eine ausreichende Menge von Insulin zu produzieren. Es ist auch möglich das das Insulin durch das Gewebe nicht verarbeitet werden kann. Dadurch kann nicht genügend Zucker (Glukose) aus dem Blut in die Zellen zur Verarbeitung übergeben werden, der Blutzuckerspiegel steigt.
Eine Folge des Diabetes ist beim Degu eine Trübung der Augen. Betroffene Tiere können meist nur noch Licht und Schatten erkennen, sind dadurch jedoch normalerweise nicht sehr eingeschränkt und können sich daran recht schnell gewöhnen. Oft erkennt man die Zuckerkrankheit auch an Symptomen wie vermehrtem Durst und Wasserlassen. Leider gibt es noch keine entsprechende Behandlung durch den Tierarzt.
Über die Ursache der Zuckerkrankheit gehen die Meinungen momentan noch auseinander. Drei Punkte und ihr Zusammenspiel werden noch immer diskutiert. Sicher ist, dass die Zuckerkrankheit vererbt werden kann. Sollte bereits Zucker in einer Degufamilie aufgetaucht sein, sollte man bei der Ernährung besonders vorsichtig sein. Außerdem stehen Obst und auch manche Leckerlis in Verdacht die Zuckerkrankheit zu begünstigen, da sie recht viel Fruchtzucker enthalten. Deshalb empfiehlt es sich den Tieren lieber mehr Gemüse und stark zellulosehaltiges Futter (viel Heu) zu reichen. Als dritter Punkt soll fetthaltiges Futter eine Rolle spielen. Degus neigen nach Erfahrung von einigen Haltern auch zu Übergewicht - die Folge zu fetthaltiger Ernährung. Auch dies sollte vermieden werden, um die Zuckerkrankheit nicht unnötig herauszufordern.
Der Schwanz der Degus reißt sehr leicht ab - Degus daher niemals am Schwanz festhalten! Sollte es dennoch passieren, reißt normalerweise die Schwanzhaut ab, der Rest trocknet ein und wird meist vom Degu selbst abgebissen. In freier Wildbahn dient dies zum Schutz vor Feinden. Der Schwanz wächst nicht nach. Degus ohne Schwanz sind meist nur etwas eingeschränkt, da er normalerweise als Balancehilfe dient. Wie Fleischwunden heilt auch dies meist ohne Probleme - ansonsten bitte einen Tierarzt aufsuchen!
Andere Krankheiten treten bei artgerechter Haltung und guter Pflege eher selten auf.

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Quelle: Die Bilder habe ich von Jasmin erhalten. Danke!

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